Die Warnow mündet hier in die Ostsee und gab dem Ort seinen Namen, er wurde 1195 erstmals in dänischen Urkunden erwähnt. Mit einem 150 Meter breiten Sandstrand verfügt das Seebad über den breitesten Sandstrand der deutschen Ostseeküste. Warnemünde ist Deutschlands bedeutendster Kreuzfahrthafen. Jeden Sommer findet hier die Warnemünder Woche und die Hanse Sail statt. Beide Ereignisse ziehen jeweils etwa eine Million Touristen nach Warnemünde. (Wikipedia)

Warnemünde der schönste Vorort Deutschlands.

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Wie schon auf der Vorseite zur Ostsee - Kreuzfahrt beschrieben, machten wir vorher 11 Tage Badeurlaub in Warnemünde. Uns war nicht bekannt, dass Warnemünde ein Vorort von Rostock ist.

Wir sind wohl Glückspilze, denn die Temperaturen lagen fast immer über 30 Grad. Für die Ostsee ist das nicht unbedingt üblich.

Weil wir diesen Urlaub spontan buchten, gab es noch eine positive Überraschung für uns. Genau zu diesem Zeitpunkt fand die “Warnemünder Woche” statt.

Die gesamte Strandpromenade und die Stadt verwandelten sich zu einem Festivalgelände. Essen, Trinken, Kultur an jeder Ecke, dass war genau für unseren Geschmack.

Im Hotel Neptun hatten wir ein Zimmer ganz oben in der 18. Etage mit einer Traumaussicht über die ganze Stadt.

Wir konnten täglich vom Balkon Kreuzfahrtschiffe und Fähren ein- und auslaufen sehen.

Viele Spaziergänge durch Warnemünde waren angesagt. Am schönsten ist es in der Altstadt und am “Alten Strom”.

Eine Fahrt mit dem Ausflugsboot nach Rostock war natürlich auch fällig. Die Geschichte zur Stadt- und Hafenentwicklung ist sehr spannend.

Die letzten zwei Tage war Sturm mit Windstärke 11 angesagt. Er war warm und heftig, aber das muss man auch mal erlebt haben.

Zum Strandleben haben wir auch einen lustigen Bericht in der GEO Reisecommuniy verfasst, den wir euch hier nicht vorenthalten möchten.

Ein Tag im Strandkorb

Beobachtungen aus dem Strandkorb und Gedankenspielereien

Da das Wetter in Hannover als unerträglich heiß vorhergesagt wurde,
flüchteten wir 11 Tage vor unserer Kreuzfahrt nach Warnemünde an die Ostsee.Wir sind keine Badeurlauber mehr, sondern wir lieben jetzt Rundreisen.
Nach dem Frühstück ging es sofort an den Strand. Wir hatten Glück: Strandkorb
162 in der 2. Reihe war noch frei. Es war das 1. Mal in unserem Leben, dass wir uns so ein Teil gönnten.
Am Morgen stehen alle Körbe wie die Zinnsoldaten in einer Richtung aufgestellt mit dem Rücken zum Meer. Wir sind schließlich in Deutschland und es muss alles seine Ordnung haben. Die Gäste rücken nach ihren Bedürfnissen den Korb zurecht, Sonne, Schatten, Halbschatten.
Bei Paaren nicht immer so einfach, sie möchte meist pralle Sonne, er nur Schatten.Das Ergebnis ist meist, sie schmort im Korb in der Sonne, er liegt auf einer Decke hinterm Korb.
Wir lieben beide Schatten und drehen unseren Korb mit Blick zum Meer.

Die Terminator - Omi
Wir hatten es uns grad gemütlich gemacht, als es vor uns hektisch wurde.
Omi 70, Tochter 50, Enkel 30 (Schätzwerte) hatten sich zwei Körbe gemietet.
Nach einem kurzen Arbeitsgespräch war klar, wie die Körbe auszurichten sind.
Beide sollten um 180 Grad in den Schatten gedreht werden.
Enkel sagte zu Mutti, pack mal mit an, dass schaffe ich nicht allein.
Als Mutti noch den Griff suchte um Hilfe zu leisten, riss Omi mit einem kräftigen
Ruck-Schwung ihren Korb in die gewünschte Position.
So Omi, jetzt zu dir, sagte der Enkel. Siehst du denn nicht, das ich schon fertig bin
du Weichei, meinte Omi mit einem Sieger-Lächeln.
Man muss wissen, dass so ein Teil ca. 150 kg wiegt. Da dreht es sich im Sand
leichter, als es sich hebt. Omi muss seit Jahrzehnten Strandkorberfahrung haben.
Es war Ruhe eingekehrt und mein Blick ging aufs Meer bis zum Horizont.
Die großen Schiffe wurden immer kleiner. Die Sonne brannte und der Strandsand
war heiß wie sonst nur am Mittelmeer.
Urplötzlich musste ich an das Flüchtlingsdrama dort denken. Im richtigen Land geboren, und bisher auf der Sonnenseite des Lebens, womit habe ich das verdient?
Ich habe nicht bewusst etwas dafür getan - einfach nur Glück!

Der Bodyguard
Nun kam ein Paar an den Strand. Sie, schlank und weiß, er ca. 180 kg und braun.
Sie wurden begleitet von einem Bodyguard. Muskulös und langhaarig, mit einem
angsteinflößenden Blick trottete er hinter ihnen her.
Das Paar legte sich auf eine Decke vor die Strandkörbe.
Der Bodyguard legte sich sofort zwischen die beiden und ließ sich mit einem nassen
Handtuch abkühlen. Danach bekam er von ihr einen Drink.
Er sagte zu ihr, ich hole mir jetzt ein kühles Bier vom Kiosk. Stand auf und ging an
mir vorbei und der Bodyguard sofort hinterher.
Als sie zurück kamen, ließ Bodyguard die Zunge hängen und hatte rot unterlaufende Augen. Ich sagte zu ihm, tragen sie den Hund doch über den kochenden Sand.
Er erwiderte, Bodyguard ist ein Begleithund für meine kranke Frau und darf nicht getragen werden, sonst wird er versaut. Mit Sonnencreme habe ich ihm deshalb die Pfötchen eingerieben.
Bodyguard stand ganz groß auf seinem Halsband, war wohl ein Mischling aus Mops und Colli und ca. 40 cm hoch. Der Hund tut mir heute noch leid.


Aber bitte mit Sahne!
Früher kannte ich Tattoos nur von Seeleuten, Schiffschaukelbremsern auf dem Rummelplatz und Leuten, die aus dem Knast kamen.
Heute ist es bei den jungen Leuten total angesagt. Arschgeweihe und Schlampenstempel sind out.
Ganzkörperkunstwerke konnte man hier am Strand in Massen sehen.
Frauen wie Männer tragen hier Tattoos im Wert von Kleinwagen zur Schau.
Vorbilder sind wohl Popstars und Bundesligaspieler.
Dabei gibt es schöne, sowie auch abstoßende Motive.
Seitlich neben uns legten sich zwei Männer und eine Frau.
Sie trugen am ganzen Körper rechtsradikale Sprüche und Kampfhund-Motive.
Das Paar ging ins Wasser. Der Solotyp blieb liegen und blätterte in einer Frauenzeitschrift, als plötzlich sein Handy klingelte.
Ich konnte das Gespräch leider nicht verstehen. Kommen vielleicht gleich noch ein paar andere Glatzen an den Strand?
Als das Pärchen aus dem Wasser kam, rief er ihnen entgegen,
Oma hat angerufen, wir sollen Schlagsahne mitbringen. Sie rief zurück,
gibt es denn heute schon wieder Kuchen?
Bleibt für mich die Frage, kennt Oma die Tattoos, oder hat sie selbst welche?
Oder Opa, trug er nicht auch stolz das Tattoo, Ruhm und Ehre der baltischen Flotte?Welches heute im Alter bei geschrumpelter Haut nur als Rumbalotte zu lesen ist.


Zwei Ohren abgekaut
Wie auf jedem Campingplatz oder einer Gartenkolonie gibt es auch in einem Strandkorbabschnitt einen Major. Er war nur 2 Strandkörbe weiter.
Zwischen zehn und zwölf Uhr gönnte er sich im Stehen drei halbe Hefeweizen.
Hatte ein Auge auf alle Neuen, die zum Strand kamen und bot seine Hilfe an.
Den Korb können sie so, oder so einstellen, Toiletten sind hier, Bier gibt es da.
Sein Korb gegenüber war noch nicht bezogen, er schaute immer wieder hektisch zum Verleih - Häuschen, ob denn bald jemand kommt.
Nun war es soweit, ein elegantes Paar schloss den Korb auf.
Warten sie, ich packe gleich mit an. Wo kommen sie her, wie lange bleiben sie,
waren sie schon einmal hier?
Sie sagten wie aus einem Munde, nein, es ist das erste Mal.
Das war der Fehler ihres Lebens, denn ab sofort wurden sie zum Opfer.
Ohne Pause erzählte er die Geschichte Warnemündes, Rostocks,und der ehem. DDR.
Sein Lebenslauf blitzte zwischendurch immer auf, es fehlte nur noch sein Kontostand.
Sie wollten nicht unhöflich sein und hörten sich das ca. eine Stunde an.
Bis die Frau ihren Mann fragte, ob er mit ins Wasser kommt.
Der Major reagierte sofort, das Wasser hat nur 16,2 Grad, aber passen Sie auf den heißen Sand auf. Schlürfen sie mit den Füßen tief durch den Sand, dann kann er ihnen nichts anhaben.
Sie bedankten sich höflich für den Tip und liefen, als wenn es um ihr Leben geht zum Wasser.
Ich dachte, was tut ihnen mehr weh? - Die Füße oder die Ohren?

Festwochen und Grexit
In Warnemünde sind jetzt Festwochen, so wie in Kiel oder Hamburg.
Die Strandpromenade ist vollgestopft mit internationalen Fressbuden.
Um einen Mittagssnack zu nehmen, brauchen wir nicht ins Hotel.
Wir steuern einen griechischen Stand an und bestellen. Bevor das Essen kommt, gehen meine Gedanken nach Athen, Brüssel und Berlin.
Die Zeit ist abgelaufen,die letzte Frist,Gipfeltreffen, die Banken wurden gerettet,  wer rettet die Griechen, wer rettet uns in einen vielleicht kaputten Europa.
Ich mache einen Gedankenschnitt und freue mich auf meinen Resturlaub.

 

 

 

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Reisebericht